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#tierwelt#haie#safari

Safari: Links ist spannender als rechts

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Safari: Links ist spannender als rechts | story.one

Begonnen hat unsere Reise dort, wo das Flusswasser des Sambesi zwischen den Victoria Falls in Simbabwe und Livingstone in Sambia, 885 Meter in die Tiefe fällt. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt sprang ein Affe aus dem Gebüsch und eilte an uns vorbei. Wie sich das für eine Reise durch Afrikas Wildnis gehört, dachten wir und freuten uns gemeinsam.

Mit Boot, Sportflugzeug und Bus, ging es in Botswana weiter. Erst sahen wir im Chobe N.P. imposante Wasserbüffel Schultertief im Schilf grasen. Popo an Popo mit Elefanten und Antilopen. Nilpferde schlichen wie dicke Navy Seals dicht an der Wasseroberfläche umher. In Maun fühlten wir uns wie in einer "Unsere Erde-Doku", als wir das Okavango Delta aus der Luft bewundern durften. Wieder im Bus, freuten wir uns auf die angekündigte „African Massage“, die sich als Schotterstraße entpuppte. Kaum stand unser Zelt, bemerkten wir links davon ein Schild: „Watch out for corocodiles“. Unsere Neugier hielt sich in Grenzen. Den nächtlichen Toilettengang mit Stirnlampe haben wir uns in jener Nacht verkniffen.

Auf nach Namibia! Neben den 300 Meter hohen Dünen freuten wir uns auf den Etosha N.P. - noch mehr Tiere. Dazu zählten Großkatzen, Hyänen, Giraffen, unzählige Antilopenarten, Strauße, Zebras, Nashörner und mehr. Elefanten suchten wir vergebens. Bis wir zum Einbruch der Dunkelheit zwei wilde Exemplare links vor dem Eingang des Ressorts im Park entdeckten. Wie bezahlt und nicht abgeholt, warfen sie ihre Silhouette zwischen perfekt geformten Bäumen im Sonnenuntergang für uns Fotojunkies in Pose.

In Südafrika konnten wir noch Paviane und Pinguine von unserer Must-See-Liste streichen. Ein Tier war noch übrig: der Weiße Hai. Vom Guesthouse aus waren es nur wenige Schritte bis zum Forschungscenter in Gansbaai. Am Morgen erfuhren wir etwas über Haie. Mittags saßen wir mit Schwimmweste gerade einmal 10 Minuten im Boot, bis uns Haie umkreisten. (Mentale Notiz zwischendurch: Nicht am Strand spielen, Haie zu nah!) Mit einem 12mm Neoprenanzug und Tauchermaske kletterten wir von oben in den Käfig, bis uns das eiskalte Wasser buchstäblich bis zum Hals stand. "Wenn er kommt, dann taucht ihr mit dem Kopf unter!", so das Kommando der Meeresbiologin. Kurz darauf schrie sie: "Links!" Mit der Melodie von Spielbergs Weißem Hai im Kopf, tauchten wir mutig ab. Die Sicht war trüb. Ich schaute nach links. Und da kam er plötzlich aus dem Nichts. Eine gedrungene weiß-graue sechs Meter lange Gestalt schlängelte sich am Rand des Käfigs vorbei. Das Gitter war so grobmaschig, dass der Hai Knäckebrotpakete hätte annehmen können. Er grinste breit, neugierig wie eine Katze und sanft wie ein Wal zugleich. Dann verschwand er. Wir tauchten auf und ich rief: „Wow, der war riesig!“ Mein Freund* darauf: "Wer?" Ich: „Der Weiße Hai!“ Er: „Wo? Hier? Jetzt gerade? Rechts war nichts. Mist!"

*Vom Boot aus gab es danach auch für ihn noch einige Haie zu beobachten, bevor es zurückging. Dazu reichte man uns heißen Kakao zum Aufwärmen.

© Kavitha-on-tour 2022-03-17

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