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#lebenskraft#pfingsten#startup

Lauter Start-up-Jungunternehmer

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Lauter Start-up-Jungunternehmer | story.one

Ich hielt das Kuvert hoch und erklärte meinen Schülern das Prinzip: “Es ist ganz einfach. Jedes Team, das mitmachen will, kann sich bei mir ein Kuvert mit 20.- Euro abholen. Gratis! Einfach so. Eure Aufgabe ist es, mehr daraus zu machen. Lasst euch was einfallen. Ihr habt 50 Tage Zeit. Zu Pfingsten wird abgerechnet.”

Die Idee zur “Talente-Vermehrungs-Aktion” stammt von niemand Geringerem als von Jesus aus Nazareth himself. Glaubst du nicht? Ist aber so.

Jesus erzählt im Gleichnis von den Talenten eines reichen Mannes, der auf Geschäftsreise geht. Seinen drei Knechten vertraut er vor der Reise seinen ganzen Besitz an – je nach ihren Fähigkeiten ein, zwei oder sogar fünf Talente. Das war damals eine Währungseinheit und ein ziemliches Sümmchen. Nach seiner Rückkehr mussten die Drei Rechenschaft ablegen, was sie aus seinem Geld gemacht hatten. Die ersten beiden Knechte investierten, erwirtschafteten einen Gewinn und wurden dafür belohnt. In der Bibel kommt nur der dritte Diener schlecht weg. Er hatte das Geld vergraben, aus Angst, er könnte etwas falsch machen. Das hat seinem Herrn gar nicht gefallen. Was der Hausherr mit dem armen Kerl gemacht hat, kannst du im Matthäus-Evangelium 25,14-30 nachlesen.

Das Schülerinteresse an der Gründung eines kleinen Start-up-Unternehmens war enorm. Das Geld wurde mir förmlich aus den Händen gerissen.

Was in den folgenden fünfzig Tagen zwischen Ostern und Pfingsten passierte, war ein beeindruckendes, kreatives Feuerwerk an Ideen und bewundernswertem Engagement. Fensterputztrupps wurden gegründet, Babysitterdienste eingerichtet und eine Kapelle neu ausgemalt. Es wurden Marmeladen eingekocht, Schokoladeherzen geschmolzen, Muffins gebacken, Seifen gegossen, Holzherzen gesägt, Lesezeichen foliiert und Schmetterlinge gestrickt. Mit dem mobilen Bauchladen wurden die Selfmadeprodukte an den Mann und die Frau gebracht oder beim Garagen-Flohmarkt angeboten.

Dann kam auch für die über dreißig Schülerteams der Tag der Abrechnung. Unser Direktor gestand, er habe sich anfangs Sorgen um das Geld gemacht. Nun ist er stolz darauf, wie erfolgreich die Idee von den Schülerinnen und Schülern umgesetzt wurde. Im Gegensatz zum Gleichnis von den Talenten, gab es unter den Schülern keinen dritten Knecht, der das Geld vergraben hatte und nun dafür “bestraft” werden musste. Wenn du brav bei Matthäus nachgelesen hast, weißt du, was ich meine.

Ich bekam von allen Teams meinen zwanzig Euro Investitionsvorschuss zurück und die “Schmetterlingskinder” bekamen eine Spende von 4.350,- Euro.

“Ich verspreche Euch, dass auch wir, das Team des EB-Hauses, unser Bestes tun, um diese Talente (=Euros), die Ihr uns gegeben habt, durch unsere Talente weiterzuvermehren, damit möglichst vielen unserer Patienten geholfen werden kann! Liebe Grüße aus dem EB-Haus, dem Haus für die Schmetterlingskinder!” Dr. Anja Diem.

Die Schüler haben gezeigt, wie Pfingsten funktioniert. Mit BeGEISTerung.

© Kurt Mikula 2021-04-27

leidenschaftmenschenliebeAlles Schule oder was Die Zukunft unserer Kinder mitgestaltenDas hab ich noch nie gemacht!ERFOLG

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