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#bauernhof#fahrradtour

Der Schmerz

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Der Schmerz | story.one

Als ich zehn Jahre alt war verbrachte ich, so wie jeden Sommer, meine Sommerferien bei meinen Großeltern. Meine Großeltern besaßen einen kleinen Bio-Bauernhof in Oberösterreich. Dort habe ich die meiste Zeit meiner Kindheit verbracht. Durch den Bauernhof hatten meine Cousine Laura und ich ein riesiges Gelände, auf dem wir alles fanden, was ein Kinderherz höher schlagen lässt. An einem schönen Tag beschlossen Laura und ich, um das Haus Rad zu fahren. Es war einer dieser verdammt schönen idyllischen Sommertage, an denen der Himmel blau ist, die Sonne strahlt und die Vögel zwitschern. Ich hatte mein Fahrrad in Wien, weshalb ich mir eines von Lauras kleiner Schwester ausborgte. Mit zwölf Jahren war ich schon größer als die meisten in meinem Alter, weshalb mir das Fahrrad viel zu klein war. Jedoch habe ich mich schon darauf gefreut, also zwängte ich mich auf das Rad. Und an den Füßen trug ich Flipflops, am Kopf einen Hut mit eier großen Blumen darauf und neben mir wartete Ari, unser Hund geduldig darauf neben uns Loslaufen zu können. Lange musste er nicht warten, denn wir fuhren sofort los. Ich liebte es. Mit dem Wind in den Haaren und der monotonen Bewegung unserer Beine fuhren wir lachend und singend mehrere Runden. Wir fuhren mal nebeneinander her, mal veranstalteten wir ein Rennen oder wir drehten immer wieder Kreise. Ich mit meinen Flipflops sie in Ihren Turnschuhen. In der letzten Runde ich sie und warf ihr ein siegreiches Lächeln zu als sie plötzlich schrie: „Du blutest!“ In dem Moment bemerkte ich den stechenden Schmerz in meiner großen Zehe. Das Pochen spürte ich seit ein paar Runden, dachte aber nicht großartig darüber nach. Ich schaute zu meiner Zehe herab und in dem Augenblick fing ich an zu weinen. Mein Zeh war blutig. Der vordere Teil meiner Zehe völlig abgeschürft. Ich wusste, dass die Flipflops in Kombination mit dem viel zu kleinen Fahrrad keine gute Idee waren. Als ich auf dem Boden Blutflecken entdeckte, rannte ich mit verschwommener Sicht zu meiner Oma.

Sie beruhigte mich, während sie meine Wunde desinfizierte und bandagierte. Anschließend gab sie mir ein Wassereis und wir schauten gemeinsam „Das Traumschiff“. Alles war wieder gut.

© Lovisa 2021-05-14

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