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#skifahren#klassenfahrt#karma

Schlechtes Karma Teil 2

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Schlechtes Karma Teil 2 | story.one

Tobias und ich fuhren den Bügellift den Berg wieder hinauf um eine neue Abfahrt starten zu können. Wir unterhielten uns ein wenig, als Tobias nach hinten schaute und bemerke, dass zwei Klassenkameradinnen aus einer anderen Gruppe hinter uns saßen. Tobias war sehr gut mit den beiden befreundet und wollte sie ein wenig ärgern. Er beschloss sie mit Schneebällen abzuschießen. Da wir aber in einem Bügellift standen, bedurfte dieser Streich Teamwork. Also versuchten wir uns so zu balancieren, dass ich mich nach unten bücken konnte, um genug Schnee zu holen und es ihm zu geben. Er nahm den Schnee, knetete ihn zu einem Pingpong großem Ball und schoss unsere Klassenkameraden damit ab. Sie schrien und versuchten dem Ganzen auszuweichen. Wackelig holte ich noch mehr Schnee und wieder warf er diesen auf die zwei kreischenden Teenager. Diese begannen daraufhin auch Ihre Bälle zu formen und bald wurden auch wir abgeschossen. Es wurde immer wilder und die Prozedur immer schneller, zunehmend wackliger bis ich irgendwann den Halt verlor und Tobias und ich aus dem Lift fielen. Karma!

Schnell humpelten wir aus dem Weg des Lifts, hinein in den Meter hohen Schnee, sodass niemand nach uns über uns stolperte. Die zwei Mädchen lachten laut und winkten uns zu als sie ruhig mit dem Bügellift an uns vorbeischlitterten.

Tobias sah mich an. Ich starrte zurück und wir begannen beide lauthals zu lachen.

Nun, wo waren wir denn jetzt? Wir waren beide umringt von Schnee und wussten nicht so recht weiter. Ich hatte schrecklichen Durst und begann den Neuschnee zu essen. Tobias lachte mich aus, aber ich war im Überlebensmodus. Man muss sich zu helfen wissen. Wir rappelten uns auf und begannen zur Piste zu wandern. Wir wussten nicht, wo unsere Gruppe war und es fühlte sich an wie ein kleines Abendteuer in dem wir in der Wildnis überleben mussten. Wir schlitterten auf unseren Ski durch das Geäst des kleinen Waldes zurück zur Zivilisation. Auf der Piste angekommen, fuhren wir den Berg hinunter und warteten vor dem Lift auf unsere Gruppe.

Noch heute zwölf Jahre später lachen Tobias und ich über diese Situation. Es war unser kleines Abendteuer.

Skifahren war ich seitdem nicht mehr.

© Lovisa 2021-05-14

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