Feuertaufe
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Viele Wochen der Vorbereitungen, Probelesungen auf Zoom, Ankündigungen und vielen weiteren Dingen, die sich im Hintergrund abspielen. Aktivitäten, welche man als Laie niemals zu sehen bekommt, waren im Gange. Der Tag der Tage war gekommen, Freitag, der 13. Es war so weit, meine Freundin Sylvia und ich durften an „meinem magischen Ort“ in der Oststeiermark unsere erste Lesung abhalten. Für uns war es eine Premiere und die Aufregung war bei uns beiden sehr groß. Als ich den Termin vor Wochen fixierte, meinte Sylvia, dass wir beide ein Schnapserl vor der Lesung benötigen, um ruhiger zu werden.
Nun ging es also los, meine Nerven lagen bereits am Morgen blank. Sie trugen dazu bei, dass ich am Weg zu meinem Sohn, dessen Katzen ich versorgte, in die falsche Straßenbahn einstieg und in eine andere Richtung abfuhr. Also stieg ich bei der nächsten Haltestelle aus und fuhr wieder zurück. Ich erinnerte mich an die Worte meiner Autorenkollegin Tanja, welche vor kurzem zu mir meinte.
Lampenfieber ist normal und gehört dazu, wenn man eine Sache ernst nimmt!
Als wir später mit dem Auto in Richtung Steiermark unterwegs waren, ging ich gedanklich nochmals alles durch. Geübt haben Sylvia und ich genug, der Ort war mir vertraut, mein Sohn und dessen Freundin war mit an Bord, also was sollte da noch schiefgehen?
Wir kamen an und bereits beim Aussteigen überfiel mich wieder die Nervosität. Sabine, die Gastgeberin und ihre Tochter begrüßten uns sehr herzlich. Das von Sylvia bereits im Vorfeld erwähnte Schnapserl folgte und ich leerte es blitzschnell. Mein Sohn sah mich verwundert an und schüttelte lächelnd seinen Kopf, worauf ich ein wenig verlegen wurde. Der Abend kam schneller als erwartet. Die liebe und herzliche Gästerunde, darunter auch Autorenkollegen, welche wir von der Internetplattform „storyone“ kannten, trafen ein. Es konnte losgehen, der Startschuss war gefallen.
Ich kann es auch heute kam glauben, wie wertvoll und magisch dieser Moment für mich war. Ein weiterer Traum in meinem Leben wurde wahr. Viele Glückshormone stiegen in mir hoch und ich erlebte in diesem besonderen Moment eine Achterbahnfahrt meiner Gefühle. Sylvia und ich hatten etwas Großartiges geschafft, haben Herzen mit unseren Geschichten berührt. Einige Tränen fließen lassen, viele wertvolle Eindrücke hinterlassen und vor allem uns selbst ein wunderschönes Geschenk damit gemacht. Nachdem Sylvia die Schlussworte zu unserer Lesung gesprochen hatte, umarmten wir einander intuitiv und aus dem vollen Herz.
Unseren Gastgebern und Gästen möchte ich an dieser Stelle nochmals meinen Dank aussprechen, ihr wart die besten Zuhörer und euer Feedback nach unserer Lesung war genial. Jede einzelne Widmung haben wir in vollen Zügen genossen und wir waren mit Herz und Seele dabei. Ein Abend, der für mich einen ganz besonderen Stellenwert auf meinem Lebensweg einnimmt und welcher mir für immer in Erinnerungen bleiben wird.
© Martina Prager 2021-08-18
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