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Ayahuasca – Teil 1

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Ayahuasca – Teil 1 | story.one

Der Schamane sagte zu mir, dass ich nun bereit für die Meisterpflanze wäre und am Zeremoniell teilnehmen könnte. 7 Tage davor sollte ich eine Diät mit vorwiegend Früchten und Gemüse einhalten. Auf Alkohol, Fleisch, Eier und scharfe Gewürze als auch zu viel Salz sollte ebenfalls zur Gänze verzichtet werden. Am Tag der Einnahme dürfte nur noch ein leichtes Frühstück und zu Mittag etwas Hafer mit Apfel eingenommen werden.

Ich war sehr nervös und ging noch unzählige Male zur Toilette, bevor mich das ekelig schmeckende Stamperl für geschätzte 6 Stunden in eine andere Dimension führte.

Gegen Mittag des nächsten Tages verabschiedeten wir uns und der Schamane bat mich, meine Erlebnisse ihm per Mail mitzuteilen.

Lieber C.!

Vorweg möchte ich sagen, dass ich noch nie zuvor irgendwelche Drogen (nicht einmal einen Joint) eingenommen haben, egal ob pflanzlichen Natur oder synthetisch. Die meisten Menschen, die Drogen konsumieren, möchten sich nicht der Wirklichkeit stellen und begeben sich daher lieber in Rauschzustände. Ich habe das immer abgelehnt.

Das gestrige Ritual war spirituell, öffnete neue Horizonte und hat mit Drogenmissbrauch nichts zu tun. Daher hab ich mich dem Ritual geöffnet und möchte mich auch bei Dir bedanken, dass ich es erleben durfte. Nun meine Erlebnisse:

1) Ich sehe antike Ausgrabungsstätten, viele in Stein gemeißelte Symbole, viele Treppen, überall Steine, ich blicke vom Himmel auf die Tempelstätten

2) "Der Verlust meines Körpers"

2.1) mein Körper ist wie gelähmt, "Locked-in"-Syndrom - ich bekomme alles mit, bin aber bewegungsunfähig, so wie im Film "Schmetterling und Taucherglocke", mein Körper wird mechanisch, in eine Maschine umgewandelt, verzerrt, ich habe keine Kontrolle über meinen Körper

2.2) mein Körper wird gallert-artig, verliert jede Form, Quallen-ähnliche Tentakel fallen über mich her, sie wollen meinen Körper einnehmen, ich kann mich nicht wehren

2.3) Die Maschinen sind hinter mir her, sie wollen mich in eine von ihnen verwandeln, ich will fliehen, aber ich kann mich nicht bewegen, ich will mich verstecken, doch ich bin bewegungsunfähig

"Warum passiert mir das?"

Ich muss erkennen, dass ich selbst eine Maschine bin

Große Trauer überkommt mich

"Macht mit mir was ihr wollt, ich kann mich eh nicht wehren."

3) "Der ewige Krieg"

3.1) ich sehe Tiere in der Wildnis, Papageien und andere Vögel fliegen empor, plötzlich ist da ein Zebra, anfangs fürchte ich mich vor der Nähe, dann berühre ich es, es ist weich, ganz zart, angenehm

3.2) plötzlich habe ich Blut auf der Hand, das Zebra ist verletzt, es ist abgeschlachtet und stirbt

"Warum habt ihr das dem Zebra angetan?"

Große Trauer

3.3) ich sehe eine Schlachtstätte, viele tote Tierkadaver hängen an der Wand, viel Blut

3.4) Schlachtfeld, Menschen bekämpfen sich, mit Schwertern und Säbeln, ich sehe von oben auf das Geschehen, es sind so viele, die kämpfen

"Ich will keinen Krieg"

... weiter in Teil 2 ...

© Sylvia Eugenie Huber 2020-04-30

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