Die karge Landschaft von The Burren
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Aufgrund der Empfehlung machen wir den ersten Stopp in Kilfenora, doch bevor es zur Kathedrale geht, machen wir einen Abstecher ins danebenliegende Burren Centre. Dort gibt es einen Souvenirshop, wo ich eigentlich nach T-Shirts fĂŒr meinen Neffen und meine Nichte suche, aber nachdem es keine KindergröĂen gibt, gönnen sich eben Brigitte und ich eine textile Erinnerung. So kommen wir mit dem sympathischen Mutter-Sohn-Gespann ins Reden und ein Herr, der sich ebenfalls gerade im Tourismuscenter befindet, schlieĂt sich zugleich dem GesprĂ€ch an â die Iren sind wirklich absolut offene und freundliche Leute!
Die 1058 erbaute Kilfenora Cathedral befindet sich an der Stelle des aus dem 6. Jahrhundert von St. Fachnan gegrĂŒndeten Kloster und ist nun eine restaurierte Ruine. Im Jahr 2004 bekam sie ein Dach aus Stahl und Glas zum Schutz des Altarraums und der feinen Steinschnitzereien. Durch die mit einem Schloss versehene StahltĂŒre erblicken wir das Hochkreuz âDoorty Crossâ und zum Ablichten jenes strecke ich meine Hand mit Handy durch die GitterstĂ€be. Als wir uns entfernen möchten, kommt uns ein Ă€lterer Herr entgegen und schlieĂt uns die TĂŒre auf. Drinnen entdecken wir noch weitere Kreuze und Relikte und in einem anderen Raum befinden sich zwei GrĂ€ber, eines von einem unbekannten Bischof. Normalerweise bekommt man dies alles nur gegen Eintritt zu sehen, aber wir bekommen es unerklĂ€rlicherweise geschenkt. Danke liebes Universum!
AnschlieĂend geht es zum Leamaneh Castle, vor dem gerade eine Kuh mit ihrem kleinen Kalb grast. Die Ruine des Landhauses kann lediglich von auĂen begutachtet werden und birgt eine grausame Legende. Eine rothaarige Frau namens MĂĄire Rua McMahon, auch als âRed Maryâ bekannt, lebte einst dort und soll sich völlig unbarmherzig all ihrer EhemĂ€nner entledigt haben â von bis zu 25 StĂŒck ist die Rede.
Von dort fahren wir dann weiter zum Poulnabrone-Dolmen, ein aus riesigen Steinblöcken errichtetes Grab in Form eines Tisches, welches 3800 vor Christus erbaut wurde. Eine Besonderheit der Gegend ist die, an eine Mondlandschaft erinnernde Kalkstein-Karstlandschaft, welche das Ergebnis von GletscheraktivitĂ€ten und Regenwasserauflösung ist. Aufgrund des orkanartigen Windes beschlieĂen wir die Weiterreise anzutreten und als wir das Auto erreichen sind gleich 3 Busse voll mit Touristen angekommen â Gott sei Dank erst nach uns.
Zu guter Letzt unserer Burren-Tour stoppen wir bei der 1195 gegrĂŒndete Zisterzienserabtei Corcomroe Abbey, dessen Chor mit seinen gotischen Bögen das Highlight der Kirche bildet. Am sich davor befindliche Friedhof sehen wir weitere, fĂŒr die Region typische, Keltenkreuze.
Da wir heute in Cashel nÀchtigen, möchten wir entlang der Fahrtstrecke auf jeden Fall noch ein paar Besichtigungen vornehmen. Wir geben daher unser nÀchstes Ziel ins Navigationssystem ein, welches da lautet, Bunratty.
© Sylvia Eugenie Huber 2022-05-03
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