Die letzten Eindrücke
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Nun fehlt mir lediglich der Altstadtteil also marschiere ich zurück und komme bei einem großen Gebäude vorbei, welches sich als „Fredrikstad bibliotek“ herausstellt. Entlang der „Ferjestedsveien“ befindet sich die Kirche „Metodistkirken i Norge“, eindrucksvoll geschnitzte Hausfassaden, das „Østfold kunstsenter“ samt seinem „Café ØKS“ und eine alte Steinvilla, bevor man beim Fähranleger „Cicignon fergeleie“ ankommt. Von dort gelangt man in den ältesten Teil „Gamlebyen“ und auf meine Frage, wo ich denn die Bezahlung vornehme, meint eine Dame, dass die Fähren gratis sind. Das ist ja cool!
Die Fahrt parallel zur weißen Bogenbrücke „Fredrikstadbrua“ ist kurzweilig und bei der Ankunft auf der gegenüberliegenden Seite wartet bereits eine Menschentraube. Durch einen alten Torbogen, der mit einer goldenen Krone und dem Datum 1727 verziert ist, geht es an alten, bunten Stein- als auch Holzhäusern zum Marktplatz „Julemarked i Gamlebyen“, auf dem die Statue von Frederik II steht. Unweit davon befindet sich ein Pranger, in dem man für ein Foto seinen Kopf und seine Hände stecken kann – ich habe aber ehrlich keinen Bedarf.
Vom wunderbaren Ortsplatz ist es ein Sprung zur Kirche „Østre Fredrikstad kirke“, deren Schönheit ich nur von außen bewundern kann, da sie verschlossen ist. Gleich daneben ist der Platz „Tøihusplassen“ mit der im Vauban-Stil gebauten alten Festung „Tøihusetm“, dessen Tor aus Marmor besteht und mit dem Monogramm von Christian VII. und der Jahreszahl 1775 geschmückt ist. Gamlebyen ist übrigens die bestbewahrte Festungsstadt von ganz Nordeuropa. Ein weiteres Schmuckstück ist das angrenzende Gefängnis „Fredrikstad fengsel“, welches zumindest von außen sehr ansprechend aussieht.
Nachdem die Zeit schon fortgeschritten ist und mein Parkticket abzulaufen droht, entscheide ich zur Fähre zu gehen und steige bei der ersten ankommenden ein und bemerke erst bei der Abfahrt, dass jene eine andere Route wie die vorherige hat. Doch das Glück ist mir hold und beim Aussteigen bin ich sogar näher am Parkplatz als mit der anderen.
Bei der Fahrt nach Oslo kommt mir eine Tankstelle mit einem Preis von 23NOK/l unter, den ich sofort zum Volltanken nutze. Nach dem Einchecken suche ich nach einem Restaurant und kaufe, wie üblich, ein paar Kleidungsstücke für meine Nichte und meinen Neffen ein. Am nächsten Morgen schlafe ich ausgiebig aus und lasse die letzten Tage reflektieren.
Norwegen bietet eine schöne, teilweise atemberaubende Naturkulisse, es gibt viele touristische Highlights und die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Das Essen war immer lecker und von den höheren Preisen für Treibstoff oder Speisen sollte man sich nicht abschrecken lassen, man lebt ja bekanntlich nur 1-mal. Genossen habe ich auch, dass man in Leggings oder Wanderkleidung nie auffällt, da sehr viele Reisende in solch' einem Outfit herumlaufen, wenn man von den Ausnahmen am Berg absieht.
På gjensyn Norge – auf Wiedersehen Norwegen!
© Sylvia Eugenie Huber 2022-07-12
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