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#lagomera#lascreces#vallehermoso

Die nächsten Tage

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Die nächsten Tage | story.one

Ich stellte mir bewusst den Wecker, um schon bald am Morgen aus den Federn und in die Natur hinauszukommen. Die Las Creces mit ihren moosbehangenen Bäumen standen bei mir am Programm. Auf halber Strecke musste ich spontan für ein Foto abbremsen, da ich einen unglaublichen Blick auf den Pico del Teide von Teneriffa, welcher in den frühmorgendlichen Nebel gehüllt war und jener durch die Kraft der Sonne gerade aufgelöst wurde, erhaschte. Der mehrstündige, ebenerdige Spaziergang durch den Zauberwald war sehr mystisch und manchmal wirkten die Bäume fast, als würden sie miteinander tanzen.

Anschließend fuhr ich Richtung Vallehermoso, wo ich einen Stopp für ein Sandwich und meinen geliebten Kaffee einlegte, um dann als zweite Wanderung des Tages den Mirador de Santa Clara auswählte. Aufgrund des komplett schlammig-aufgeweichten Bodens, drehten die Autoräder ständig durch und so entschied ich, mein Auto an einer breiteren Stelle am Straßenrand stehen zu lassen und bereits früher zu Fuß loszumarschieren. Der Ausblick war es definitiv wert, auch wenn meine Wanderschuhe des Öfteren im Schlamm zu versinken drohten.

Die positive Erfahrung des Sonnenaufgangs ließ mich auch am Folgetag freiwillig frühzeitig aufstehen und nach Agulo fahren. Die teilweise steile Strecke, wo die noch feuchten Steine den Anstieg deutlich erschwerten, wurde von mir bei der Anhöhe angekommen sofort vergessen, da mir die Sonne fest ins Gesicht strahlte und der rote Vulkanstein mit dem blauen Meer einen großartigen Kontrast bildete.

Ein Stück weiter befand sich das Besucherzentrum des Nationalparks Garajonay, wo ich nach dem Besuch des kleinen Museums mir selbstgemachte Kekse und Kaffee in einem Laden genehmigte. Wieder gestärkt ging es zum besten Ausblickspunkt der Gegend, den Mirador de Abrante und danach erneut hinunter bis zum Pescante de Agulo, einer ehemaligen Bananenverladestation. Über unzählige Stufen, die meine Oberschenkel nach der bereits fortgeschrittenen Zeit auf den Beinen ausreichend forderten, gelangte ich zu einem Restaurant, wo ich die verbrauchten Kalorien der knapp 29.000 Schritte genüsslich zuführen konnte.

Außerhalb von Arure startete ich am nächsten Tag meine Wanderung bei starkem Wind. Auf dem Weg befanden sich unzählige abgebrochene Kakteenblätter, welche den starken Böen zum Opfer gefallen waren. Beim Mirador de Palmarejo angekommen, bekam ich einen wunderschönen Blick auf das darunter liegende Valle Gran Rey, welches ich nach Rückkehr zum Auto anfuhr. Am Strand von La Puntilla befindet sich die Bronze-Statue des Rebellen Hautacuperche, der im Jahr 1488 einen Aufstand gegen die Spanier anführte. In einer derart historischen Gegenwart schmeckte mir der Kaffee und das im Urlaub dazugehörige Dessert besonders gut.

© Sylvia Eugenie Huber 2021-12-05

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