Erneut zu zweit
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Glaubst du an Fügungen des Universums oder schicksalhafte Begegnungen? Ich definitiv schon. Wenn man am sogenannten A. der Welt mit jemanden zusammengeführt wird, dann will einem das Leben etwas mitteilen oder vielleicht auch lehren.
In meinem Fall ging es eventuell darum, der Einsamkeit für einen, wenn lediglich kurzen, Zeitraum zu entrinnen und mich womöglich allgemein für die Zweisamkeit wieder zu öffnen. Die letzten Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte zeigten mir, dass es für mich wohl besser sei, allein zu bleiben und genau just, wenn man das innerlich für sich akzeptiert hat, trifft man im absoluten Nirgendwo auf La Gomera völlig unvorbereitet und ungeplant auf jemanden.
Solche außergewöhnlichen Begegnungen können doch nur von einer höheren Macht organisiert worden sein, oder? What ever – Herr Lehrer, der gerne lange ausschläft und Frau Duracell, die niemals müde zu sein scheint und über ein Zuviel an Energie verfügt, haben sich zwei Tage nach der ersten gemeinsamen Wanderung erneut zu einer Wandertour in der Stadt Vallehermoso getroffen.
An der Playa de Vallehermoso, wo sie ihre Fahrzeuge abstellten, führte sie zuerst der Weg zum Castillo del Mar, welches früher als Bananenverladestation diente. Man plante einst an dieser Location ein Kunst- und Kulturzentrum zu errichten, jedoch dürften Felsstürze die Idee zunichte gemacht haben.
Unweit davon begann ein markierter Wanderweg, welcher beide nach circa einer Stunde des Bergaufgehens an einem spektakulären Ausblickspunkt brachte. Das türkisblau imponierende Meer und die angrenzenden vulkanischen Berge waren das ideale Ambiente, um eine gemeinsame Jause einzunehmen.
An Gesprächsstoff fehlte es auch an jenem Tag nicht und so verbrachte man viele Stunden zusammen. Der anschließend gemeinsam erlebte Sonnenuntergang am Strand von Valle Gran Rey war der krönende Abschluss dieses Tages. Wow, wie viel Wunderschönes man in so kurzer Zeit erleben darf und das noch in diesen besonderen Zeiten.
„Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen“, sagte einst Arthur Schopenhauer. Gut, dann lass uns spielen…
© Sylvia Eugenie Huber 2021-01-01
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