Flüssiges GLÜCK
- 198

Vorgestern öffnete ich den Postkasten und entnahm neben dem Gehaltszettel das sich darin befindende Magazin ACTIVE BEAUTY von DM.
Ich gebe ganz ehrlich zu, dass ich die Zeitschrift meistens maximal überfliege und danach auch gleich wieder entsorge. Doch nicht so gestern.
Aus irgendeinem Grund blätterte ich es diesmal aufmerksamer durch und blieb dann auf der Seite 35 bei dem Titel „Das Mädchen hinter der Glaswand“ hängen.
Und nun verstand ich den Grund, warum ich wohl genau diese Geschichte lesen sollte.
„Sie sah ihm tief in die Augen und küsste ihn, so fühlte sie sich also an, die Liebe. Wie ein Bad in einem See aus flüssigem Glück.“
Wie ein Bad in einem See aus flüssigem Glück.
Wow! Welch‘ wunderschöne Beschreibung.
Ich stelle mir gedanklich vor, wie ich früh morgens an den noch in Nebelwolken eingehüllten See stehe und fasziniert seine glatte Oberfläche bewundere. Langsam schreite ich vom Ufer voran in das kühle Nass, welches meine Sinne erwachen lässt und sich behutsam um meinen Körper schmiegt. Von Freude erfüllt schwimme ich weit hinaus in die Ungewissheit des Nebelschleiers. Ich schließe meine Augen, verbinde mich wie ein einzelner Tropfen mit dem flüssigen Element und werde so mit ihm eins.
Ja, so stelle ich mir ein Bad in einem See aus flüssigem Glück vor.
Foto von: Léa Dubedout / Unsplash (https://unsplash.com/photos/bSNJ6R5Qrt4)
© Sylvia Eugenie Huber 2020-05-30
Kommentare
Jede*r Autor*in freut sich über Feedback! Registriere dich kostenlos,
um einen Kommentar zu hinterlassen.