Gran Canaria und Party, Party, Party
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Am 31.10 flogen wir nach Las Palmas mit nur einem Wunsch – am Strand faulenzen, ins Meer baden gehen und natürlich Party machen. Unser Quartier befand sich in Playa del Inglés, ein Ortsteil von San Bartolomé de Tirajana im Süden Gran Canarias. Nachdem wir unser Zimmer bezogen und unsere Koffer ausgepackt hatten, beschlossen wir am Hotelpool zu relaxen. Den Bikini unter dem Strandkleid und mit Flip-Flops ausgestattet, wollten wir gerade losmarschieren, als eine fette Kakerlake durchs Wohnzimmer krabbelte. Lautes Gekreische und Panik waren die Folge, denn keiner wollte mit seinem Schuhwerk das Tierchen zertreten. Aber nachdem ein dickes Buch im Regal stand, musste eben jenes herhalten und unter matschiger Geräuschkulisse die erfolgreiche Eliminierung des Insekts bestätigen. Nun stand dem Genießen des Urlaubs nichts mehr im Wege, selbst wenn das Corpus Delicti bis zur Abreise am Boden liegen blieb.
Den ersten Abend verbrachten wir im Restaurant des Bruders einer von uns, der vor ein paar Jahren auf die Insel ausgewandert war. Täglich wurde lange ausgeschlafen und sowohl spät als auch reichlich gefrühstückt. Danach hieß es entweder am Pool chillen, aber meistens ging es zum Strand, wo wir auch einmal eine Tour am Banana Boot buchten.
Im ansässigen Einkaufszentrum besuchten wir Spielhöllen, wo wir mit dem Karussell fuhren als auch mit Motorrädern oder Jetski virtuell einem Geschwindigkeitsrausch auslebten und uns ebenso im Bull Riding versuchten. Jeden Abend warfen wir uns in Schale und tanzten uns die Kalorien des Abendessens in dem Discopub „The Garage“ wieder runter. Nachdem eine von uns ihren 23. Geburtstag zu feiern hatte, überlegten wir uns etwas Spezielles und kauften ein T-Shirt mit Skeletten in diversen Sex-Stellungen mit Aufschrift „Sex is bad to the bone“. Auf die Rückseite schrieben wir „Today is my 23rd birthday – Kiss me!“ und hängten es über das Kleid, welches sie ursprünglich anzuziehen plante. Nach der Maskerade ging es ans Ankleiden und wir hörten sie schon aus dem Schlafzimmer meckern: „Wer hat denn das schiache Leiberl mit den ganzen Toten über mein Kleid gehängt?“, was bei uns natürlich zu Gelächter führte. Etwas widerwillig stimmte sie der neuen Garderobe zu und nach ein paar Gläsern Sekt pilgerten wir in die City. Diesmal stand das Music Pub „Pacha“ am Programm, wo wir unzählige Männer auf den Schriftzug aufmerksam machten und unsere Freundin dadurch viele Küsse als auch Drinks bekam, wodurch sie uns relativ bald den unfreiwilligen Kleidungsstil verzieh.
Einmal erkundeten wir die mehrere Kilometer langen Dünen von Maspalomas, dessen Sand aus zerriebenem Korallen- und Muschelkalk besteht und weil es auch das Brutgebiet für viele Wasservögel ist, als Naturschutzgebiet gilt. Ein besonderes Erlebnis war das Speisen im Restaurant Tagoror, ein in den Felsen gemeißeltes Höhlenrestaurant, wo wir unser letztes Abendessen einnahmen.
Nach einer Woche hieß es dann wieder zurück nach Österreich.
© Sylvia Eugenie Huber 2021-02-27
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