Monogamie-vom Menschen erfundene Illusion?
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Das habe ich mich schon oft gefragt, denn viele Daten belegen ja, dass der Mensch, wie die meisten der Tiere, von Natur aus polygam beziehungsweise polyamor ist. Die Biologie unterscheidet grundsätzlich zwischen einer sexuellen und sozialen Monogamie, die sich größtenteils auf die Aufzucht der Jungen beschränkt. So gesehen ist der Mensch seiner Natur entsprechend also nicht monogam.
Es waren die katholische Kirche als auch Engels Idee das Privateigentum einem Erben eindeutig zuordnen zu können, federführend bei der Einführung der Einehe.
Meistens heißt es, dass Männer von Natur aus nicht treu = sexuell monogam sein können, wobei die Frauen stark aufgeholt haben und es heutzutage auch nicht mehr so streng sehen wie vielleicht noch vor 50 oder 100 Jahren. Alles, was sich anfänglich ausschließlich Männer zu eigen machten, imitierten ebenfalls die Frauen im Laufe der Zeit immer häufiger, egal ob Rauchen oder Promiskuität.
Es scheint ein Paradoxon zu sein, dass sich viele Paare Treue vom anderen wünschen oder sogar erwarten, aber keinesfalls sich selbst sexuell einschränken wollen.
In Maslow's Bedürfnispyramide ist neben Essen und Schlafen auch Sex als unterstes Grundbedürfnis angeführt. Interessant finde ich jedoch hierbei, dass es viele Menschen gibt, die freiwillig fasten und auf jenes Grundbedürfnis des Essens verzichten.
Ich habe jedoch bislang noch nie gehört, dass Tiere sich absichtlich dem Essen fernhalten, sofern genügend Nahrung vorhanden ist – ausgenommen sind davon diverse Erkrankungen, die zu einer bewussten Nahrungskarenz führen können.
Der Instinkt in ihnen lässt bei Hunger den Trieb so stark werden, um sich auf die Suche nach einer Nahrungsquelle zu begeben. Auch der Mensch verspürt während des Fastens Hunger, doch der Wille den Körper zu entlasten ist zumeist stärker als das animalische Verlangen.
Steht bereits in der Bibel: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ (Matthäus 26,41 und Markus 14,38) Dem allem zum Trotz gibt es Menschen, die freiwillig dem Geist mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen als dem Körper- beim Fasten scheint dies zumindest temporär zu funktionieren.
Und ob man es in anderen Bereichen ebenso macht, ist wohl dann auch eine Frage des Willens.
Bild: klimkin auf Pixabay
© Sylvia Eugenie Huber 2020-12-12
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