Pachamama
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„Pachamama“ nannte sie der Schamane liebevoll. Bei uns sagt man ebenfalls oft MUTTER Erde. Die indigen Völker verehrten sie damals und tun es größtenteils noch heute. Sehen sie tatsächlich wie eine Mutter, der man sowohl Respekt als auch Dankbarkeit zollt.
Einer Mutter verdankt man sein Leben und daher hat man eine ganz besondere Verbindung zu ihr. So wie man als Kleines von ihr gehegt und gepflegt wird, kümmert man sich als Großes dann um sie. Zumindest sollte es so sein.
Die Erde bietet uns einen einzigartigen Lebensraum mit Wasser, Licht und Pflanzen. Die üppige unberührte Natur hat eine beinahe berauschende Wirkung auf uns, klares frisches Quellwasser vermag schier unbekannte Lebensenergien zu wecken. Und erst die wohlige Wärme der ersten Sonnenstrahlen — sie sind einfach unglaublich heilsam.
Doch so wie sich der Mensch an den Anblick des schönsten Partners gewöhnt, haben wir vergessen auf welchen wundervollen Planenten wir leben dürfen. Wir sind nur Gäste hier, doch behandeln den blauen Planeten wie ein an Wert verlorenes Eigentum. Wir kippen giften Müll in die Meere, holzen pro Tag eine Fläche von mehr als 4.000 Fußballfeldern an Regenwäldern ab und rotten vom Aussterben bedrohte Tierarten aus, um eine Trophäe an die Wand hängen zu können.
Ist es die Gier, die Dummheit oder eine Mischung aus beidem? Ich weiß es nicht. Doch was ich weiß, dass alles irgendwann ein Ende hat. Noch haben wir eine Chance, dem Planeten ein kleines Stück von dem zu geben, was er uns seit Jahrhunderten immer bereitwillig zur Verfügung stellt.
Regional kaufen, das Auto mal stehen lassen und die Wohnung nicht überheizen. Das würde in der Masse schon Einiges bewegen. Und wenn dann noch Bäume wieder in den Städten wachsen dürfen oder Vertikalbegrünungen den kalten Beton verzieren, dann ließe sich wieder hoffen. Hoffen, dass der Mensch lernt und einen Ausgleich zwischen Nehmen und Geben schafft. Nehmen und Geben zwischen uns und der Pachamama, unserer Mutter Erde.
Bild von Pandanna Imagen auf Pixabay
© Sylvia Eugenie Huber 2021-05-05
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