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Taormina – wunderschön, aber überlaufen

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Taormina – wunderschön, aber überlaufen | story.one

Montag, 01.11.21

Am letzten Tag vor dem Rückflug möchte ich noch einmal Kultur bis zum Abwinken machen. Der Wettergott ist gnädig, es ist trocken und teilweise sonnig. In Taormina fahren wir über viele Kurven bergauf, halten hie und da für einen Fotostopp und starten bei der am Gipfel des „Monte Tauro“ befindliche Gemeinde „Castelmola“, welche Mitglied der „I borghi più belli d’Italia“, also der schönsten Orte Italiens ist.

Von den Resten des mittelalterlichen Kastells hat man einen wahrlich sagenhaften Ausblick. In einer Bar mit bunter Fassade, wo wir einen Caffè trinken, werden wir vom Chef auf eine Spezialität namens „Vino alla Mandorla“ eingeladen. Der Likörwein mit 16% Alkohol wir mit einer Orangen-Schale langsam genossen und ein 10cl Flascherl nehme ich als flüssige Erinnerung natürlich gerne mit.

Im Anschluss lässt mich mein Freund beim „Arco dei Cappuccini“ aussteigen, damit ich mich der Kultur und er sich samt Hund dem Strand widmen kann. Vom „Teatro Odeon“ geht es zur Kirche „Chiesa di Santa Caterina d'Alessandria“ entlang des „Corso Umberto“, wo massig Menschen schlendern, in den Restaurants sitzen oder in einem der unzähligen Geschäfte ihr Geld lassen. Trotz der wunderschönen alten Hausfassaden erinnert das Szenario ein bisschen an Disneyland. Die Läden preisen unterschiedlichste Souvenirs, Süßigkeiten zwischen überdimensionalen Comic-Helden, Designer-Kleidung und natürlich Eis an. Ich biege immer wieder in eine Seitengasse und erspähe dort architektonische Schönheiten, die den meisten wohl verborgen bleiben.

Von der großen Terrasse der „Piazza IX Aprile“ kann man zur Rechten die Kirche „Chiesa di San Giuseppe“ mit dem Bergmassiv im Hintergrund bewundern und zur Linken einen traumhaften Blick auf die Meeresküste erhalten. Vom Uhrturm „Torre dell'orologio e Porta di mezzo“ gehe ich noch weiter bis zur „Porta Catania“, als ich Nachricht von meinem Liebsten erhalte, dass es langsam Zeit zum Essen wäre. Aber ich war doch noch gar nicht beim antiken Theater?! Und wer weiß, ob und wann ich hier mal wieder herkomme. Also muss Frau eine Entscheidung treffen.

Ich gehe flott die ganze Strecke retour und biege dann nach rechts in die „Via Teatro Greco“ und von dort zum „Teatro Antico“, wo ich mich mit anderen Interessierten in der Schlange anstelle. Natürlich senden mein Werter und ich uns einige Sprach-Nachrichten via WhatsApp und er nimmt meine Entscheidung wie ein Mann und gönnt sich inzwischen delikate Fischgerichte, die er mir abgelichtet zusendet.

Das „Teatro“ stammt aus 2. Jh. v. Chr., ist in den Hang eingebettet und bot über 5.000 Zuschauern Platz für Schauspielaufführungen und Gladiatorenkämpfe. Eine Besonderheit ist der Blick auf die Bucht von Giardini-Naxos als auch den Ätna.

Mit der Seilbahn fahre ich nach der beeindruckenden Besichtigung an den Strand, wo wir noch einen Nachtisch einnehmen, bevor es noch zum Ätna, der in eine dichte Nebelkrone gehüllt ist, auf 1.800m bei 10°C raufgeht.

© Sylvia Eugenie Huber 2021-11-04

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