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#kroatien#80tageumdiewelt

Verdammt wo ist mein Auto?

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Verdammt wo ist mein Auto? | story.one

Meine Freundin war durch ein ehemaliges Trainingslager nach Punat, einer Gemeinde der kroatischen Insel Krk, gekommen. Da sie dort neben dem Sporttraining auch viel Spaß hatte, fragte sie mich im Jahr 2006, ob ich nicht Lust hätte mal für ein paar Tage mit ihr dort hinzufahren.

So ging es an einem verlängerten Wochenende im Mai in mehrstündiger Autofahrt nach Kroatien, wo wir dann über eine 1450 Meter lange Brücke vom Festland auf der Insel Krk eintrafen. Damals war die Fahrt über die Festlandbrücke noch kostenpflichtig, seit Juni 2020 ist jene übrigens gratis. Der südlich gelegenen Ort Stara Baška war unsere Destination, wo wir leider bei Regen ankamen. Um das Beste aus der Situation zu machen, entschieden wir für das Einlegen eines Beauty-Tags und patzten uns beide eine Mischung aus Avocado, Joghurt und Honig ins Gesicht, frei nach dem Motto „Wenns schee macht“.

Der zweite Tag war uns dann aber gut gesinnt und wir wurden durch die Sonne wachgeküsst und konnten uns des herrlichen Meerespanoramas erfreuen. Nach einem guten Frühstück fuhren wir zu einem Treffen von Bekannten nach Rijeka. Die Hafenstadt liegt an der Kvarner Bucht der nördlichen Adria und weist auf der Hauptpromenade Korzo wunderschöne Gebäude aus der Habsburger Zeit auf. Nach dem Treffen im Kaffeehaus wollten wir die Rückreise antreten, doch plötzlich war mein Firmenwagen verschwunden.

„Wo ist mein Auto? Verdammt wo ist mein Auto?“, wurde ich ganz panisch.

„Sylvia, beruhige dich einmal. Ich rufe jetzt Bojan an, vielleicht kann der uns helfen“, versuchte meine Freundin die Situation zu entschärfen.

Jener hatte sofort einen Verdacht, wo der Wagen sein könnte, und führte deswegen ein paar Telefonate. Wie sich herausstellte, wurde der Wagen Gott sei Dank nicht gestohlen, sondern nur abgeschleppt und durch ein paar Verhandlungsgespräche von ihm konnte ich den Wagen für 250 Kunat, das entsprach so 35 Euro, wieder auslösen. Jenes Christi Himmelfahrt ließ mich auch beinahe in den Himmel fahren und dann doch mit nur einem blauen Auge davonkommen.

Nach diesem Schock brauchte ich dringend eine Abkühlung und so fuhren wir zurück zum Hotel, wo wir in das kühl-frische Meer schwimmen gingen. Der steinige Zugang und meine hochempfindlichen Füße sorgten dafür, dass ich wie eine Ente ins Wasser watschelte. Aber so hatten wir wenigstens etwas zu lachen und ich konnte die Unannehmlichkeiten langsam wieder vergessen. Danach ließen wir den Tag gastronomisch mediterran mit leckeren Muscheln und frischem Fisch ausklingen.

Am letzten Tag liehen wir uns noch ein Quad aus und genossen die schönen Buchten als auch reiche Vegetation der Insel bis zum Sonnenuntergang, der meines Erachtens am Meer noch ein kleines Stück beeindruckender ist als im Landesinneren.

Aufgrund der langen Rückreise, speziell zu einem Wochenende mit Zwickeltag (Brückentag, Fenstertag), mussten wir bald morgens wieder abreisen, doch dieses Wochenende wird mir bestimmt immer in Erinnerung bleiben.

© Sylvia Eugenie Huber 2021-02-21

Reisen

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